Im Feld mit…Studierenden: Digitale Ethnografie in Corona-Zeiten I
Sung- Joon Park und Florian Bortic
Die Beiträge dieser Blogserie stellen 5 studentische Feldforschungsprojekte zur Coronavirus Pandemie vor. Dabei setzen sich die Projekte mit der grundsätzlichen Frage auseinander wie in Zeiten der Coronavirus Pandemie ethnografische Forschungsmethoden angewendet werden können. Wie werden Distanz und Nähe verhandelt, wenn Kontakte eingeschränkt sind? Was ist das Feld, wenn es überall und nirgends ist? Was bedeutet Feldforschung ohne Mobilität? Und schließlich etwas konkreter und hoffnungsvoller, bietet die digitale Ethnografie neue Möglichkeiten für die Praxis der Feldforschung? Wie kann man kreativ mit den Möglichkeiten und den Einschränkungen umgehen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Seminars „Methoden der Ethnologie“ im SoSe2020. Es sind 5 studentische Projekte entstanden, die sich mit unterschiedlichen Forschungsfragen zur Coronavirus Pandemie beschäftigen. Was diese Projekte verbindet ist die Einsicht, dass in digitalen Ethnografien klassische ethnografische Forschungsmethoden nicht einfach durch digitale Technologien ‚ersetzt‘ werden können. Digitale Methoden verändern die Konturen eines ethnografischen Projektes von der Konzeption eines Projektes bis zu deren Durchführung.
Gleichwohl zeigt sich, dass sich auch bei der digitalen Ethnografie kritische Fragen zur allgemeinen ethnografischen Praxis wiederholen. Was die Projekte ebenfalls verbindet ist die Einsicht: wenn schon digital, dann auch kollaborativ. Diese Einsicht ist sowohl für die klassische Feldforschungspraxis als auch für digitale Projekte relevant.
Alle Feldforschungsprojekte sind kollaborative Projekte, die aus der Überzeugung entstanden sind, dass nicht nur die Techniken sondern auch das Subjekt der Feldforschung neu gedacht werden müssen. Insbesondere in Corona Zeiten verwischt die Grenze zwischen Beobachter und Beobachteten. Dies ist ein guter Anlass ist Feldforschung als Zusammenarbeit zu praktizieren.
Mit den Blogbeiträgen dieser Serie lässt sich zudem erproben, welche Möglichkeiten Blogs bieten Feldforschungsberichte zu schreiben. In diesem Sinne berichten die einzelnen Feldforschungsprojekte zunächst in der Form von Vodcasts und Podcasts aus ihrer laufenden Untersuchungen.
Die Vodcasts wollen zum einen Anregung sein. Zum anderen sollen sie neugierig machen, auf die Feldforschungsberichte die noch folgen werden und ebenfalls auf diesem Blog veröffentlich werden.
Den Auftakt dieser Blogserie macht der Vodcast zu „Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf den Aktivismus und die Organisation von Fridays for Future“ von Rebecca Vinci, Sonja Haase, Joschka Hofmann, Ronan Thiel, Max Osmann, Max Fuchs