Graffiti und Gender: Weibliche Writer und die Szene

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Graffiti und Gender: Weibliche Writer und die Szene“

Graffiti und Genderforschung erscheinen als zwei Bereiche der Gesellschaft die wenig miteinander zu tun haben. Während Genderforschung institutionalisiert ist und aufgrund von hochgestochenem Vokabular exklusiv erscheint, ist Graffiti vermeintlich jede_m zugänglich, spielt sich außerhalb von Institutionen, „auf der Straße“ ab und rühmt sich eines rebellischen Charakters. Nach außen hin präsentiert sich die Graffitiszene, vor allem in ihrer Musik als (hyper-)maskulin. So gibt es durchaus etliche Teilbereiche und Aktivitäten des Graffitis die sich mit männlich-assoziierten Vorstellungen und Praktiken überschneiden. Beispielsweise zu nennen wären hier: die Gestaltung des „öffentlichen“ Raumes, eine ausgeprägte Reviermentalität sowie der Konflikt mit bestehenden Normen und Gesetzen. Dass durch ein solches Selbstverständnis Ausschlüsse erzeugt werden können liegt auf der Hand. Repräsentation von Weiblichkeit(en) findet nach außen hin kaum statt. Im Laufe dieser Nachforschung soll versucht werden dieser marginalisierten Perspektive nachzuspüren um die Frage nach der Konstitution von Geschlechtlichkeit(en) und der Erzeugung von Ausschlüssen zu beantworten. Konkret: Wie konstituiert sich Männlichkeit in der Graffitiszene und wo liegt der Zusammenhang mit der geringen Sichtbarkeit und Anzahl der weiblichen Writer?

 

Teil I: Grundlegendes

Zu Beginn dieses Berichts sollen Begriffe geklärt werden auf die für die Nachvollziehbarkeit der Studie und das Verständnis für den behandelten Themenkomplex wichtig sind. Des Weiteren soll der methodische Zugang zum Feld transparent dargestellt werden.

Gender

Als Gender möchte ich das kulturell und sozial geprägte Geschlecht einer Person bestimmen. Einen wichtigen Beitrag zu Debatte um Gender lieferte Judith Butler mit „ihrer Theorie der Dekonstruktion der Geschlechter die darauf abzielte, die Vorstellung einer, auf biologischen Voraussetzungen gründenden geschlechtlichen Identität zurückzuweisen und sowohl Kohärenz als auch Naturalisierung als Diskurseffekte zu bestimmen“1. Gender, wie auch „Sex“, sind bei Butler also Diskurseffekten unterworfen. Es gibt folglich verschiedene hegemoniale Vorstellung wie Männlichkeit oder Weiblichkeit sein sollen. Die Frau ist historisch als „das Andere“ zum ideellen Mann konstruiert worden. Gerade die „Versämtlichung“2 der Kategorie Frau, welche eine Zwangsidentität für Frauen schafft, ist im Hinblick auf das Verhältnis von weiblichen Rollenbildern (Gender) und Graffiti interessant. Nach Lila Abu-Lughod bildet „Gender“ einen partiellen Teil der Identität einer Person. So bestimmt neben „Gender“ auch bspw. „Race“ die Positionierung einer Person.3 Der Bezug zu „Race“ ist in dieser Arbeit leider nicht gegeben und schränkt die Reichweite meiner Thesen und Erkenntnisse ein. Dieses zeitlich und räumlich verschuldete Versäumnis könnte aber Anreize bieten die Thesen zu komplettieren.

Graffiti

Es handelt sich um ein Netzwerk indem sich eingebundene Personen(-gruppen) durch einen restriktiven Zugang zu ihrer partiellen Lebensrealität vor Kriminalisierung schützen. Eine genaue Abgrenzung des Feldes „Graffiti“ erweist sich aber als schwierig. Die Definition mit der ich arbeiten möchte stützt sich stark auf die Aktivitäten und die Erfahrungen der Akteure. So treten die Orte in den Hintergrund: Graffiti ist nur dort wo entweder Aktivitäten oder Produkte des Graffiti auftreten oder in der Erfahrung der Akteure. Bezogen auf den Ort: eine Wand ohne ein Bild ist nur eine Wand, während des „Street-Malens“ findet Graffiti an diesem Ort statt. Und nach Beendigung der Aktivität bleibt das Produkt des Graffitis dort. Orte werden sich also durch Aktivitäten angeeignet. Außerdem werden die Aktivität und das Produkt auf die eine oder andere Weise im Gedächtnis des Akteurs bleiben. Eine vollständig Akteurs-zentrierte Abgrenzung des Feldes erscheint mir auch wenig sinnvoll, da Graffiti nur ein partieller Teil im Leben der meisten „Writer“ ist. Außerdem nehmen „nichtmenschliche Akteure“ eine wichtige Rolle innerhalb dieses Netzwerkes ein, was im Abschnitt „Methodenauswahl“ ausführlicher besprochen wird.

Eigene Rolle im Feld und Umgang mit den erhobenen Daten

Eine weitere wichtige Angelegenheit die mir grundlegend für meine Methodik erscheint ist die Auswirkung meiner eigenen Rolle im Feld. Dadurch dass ich männlich sozialisiert wurde und dadurch zu einem gewissen Grad sozial positioniert4 bin erhebe ich keinen Anspruch auf die allgemeine Gültigkeit meiner Beobachtungen und versuche so oft wie möglich, indem ich mich auf Interviews und Musiktexte stütze, die Individuen selbst zu Wort kommen zu lassen. Des Weiteren erfordert die Kriminalisierung des untersuchten Milieus absolute Anonymisierung meiner Quellen um die Verwundbarkeit meiner Informant_innen möglichst gering zu halten. Ich werde im Folgenden also nur von „Sprayer männlich“ oder „Sprayer weiblich“ (SM o. SW) mit jeweiliger Nummerierung schreiben. Die Nummerierungen sind zufällig gewählt.

Methodenauswahl:

Um die unterschiedlichen Aspekte auf denen dieser Bericht aufbaut zu fassen, waren verschiedene Methoden nötig um den jeweiligen Teilbereich erfassen zu können.

Musikanalyse

Schon vor der Forschung führte ich eine Musikanalyse von ausgewählten Interpreten des deutschsprachigen „Graffitiraps“ durch, um einen Einblick in die Lebenswelt und Wahrheitsproduktion der Szene zu erlangen. Analog zu Agar könnte man hier von einer „Review of Lyrics“ (vgl. „Review of Literature“) sprechen. Agar erwähnt dass er vor einer Forschung über Heroinabhängige Romane, Geschichten, Theaterstücke und Filme mit dieser Thematik studierte da sie seiner Ansicht nach das Lebensgefühl einer bestimmten Personengruppe teilweise besser verständlich machen können als die wissenschaftlichen Publikationen zum gleichen Themenkomplex5.

Teilnehmende Beobachtung und Dichte Teilnahme

Am besten erschien mir eine Teilnahmemöglichkeit in einer untergeordneten aber dennoch aktiven Rolle, nach Hauser-Schäublin eine „eher unauffällige[] Rolle[]“6. Ein weiterer Satz ihres Textes erwies sich schnell als realitätsgetreu: „[es gibt] für jede Teilnahme Bedingungen der Zulassung und der Ausgrenzungen, über die andere Menschen (mit-)entscheiden“7. Einige der sozialen Situationen (nach Spradley definiert über Orte, Akteure und Aktivitäten8) denen ich beiwohnen wollte, sind aufgrund ihres konspirativen und kriminalisierten Charakters schwer zugänglich. Spradley spricht hier von „restricted-entry social situations“9.

Bei der Teilnehmenden Beobachtung wollte ich alle meine Sinne einsetzen um ein möglichst vollständiges Bild zu zeichnen. Spittler führt dies in seinem Text „Teilnehmende Beobachtung als Dichte Teilnahme“ aus. Da mir eine langfristige Teilnahme nicht möglich war, versuche ich das Erlebte mit der Musikanalyse zu verbinden um die Kürze meiner Teilnahme durch einen methodisch-vergleichenden Zugang auszugleichen. Spittler betont weiter dass „man sich beim Miterleben über die Gefühle anderer täuschen kann“10, dies sei jedoch kein Grund „das Erleben als methodischen Zugang auszuschließen“11. Ich möchte in meiner Beobachtung nicht über die Gefühle der Beteiligten spekulieren sondern das (von mir) Erlebte nah und unmittelbar darstellen um dem_r Leser_in ein Nachvollziehen zu ermöglichen.

Der Erkenntnisgewinn der teilnehmenden Beobachtung liegt auch darin das sich das Setting bei den Aktivitäten der Writer_innen oft ähnelt. Hierbei kommt auch den „nichtmenschlichen Akteuren“ oder „Actants“ (Latour) eine enorme Bedeutung zu. Latour führt dies in einem Text zu „Actor Network Theorie“ (AT) aus: „… it [Actor Network Theory] does not limit itself to human individual actors but extend the word actor -or actant- to non-human, non individual entities.“12 Folglich nehmen die Gegenstände keine ausschließlich passive Rolle mehr ein. Vielmehr werden sie als sich bewegende Aktanten, die die Akteure welche sie bewegen verändern, verstanden13. Zum Beispiel verändert eine Spraydose (mit Sprühkopf) einen Menschen der sie in die Hand nimmt, da es ihm_ihr fortan möglich ist Dinge zu bemalen.

Interviews

Bei allen Interviews versuchte ich eine „vertrauensvolle Atmosphäre“14 herzustellen indem ich volle Transparenz und Anonymität zusicherte und außerdem bis auf eine Ausnahme darauf verzichtete während dem Interview mitzuschreiben. Ich führte anfangs ein „narratives Interview“15 durch um mir einen ersten Überblick über mein Themenfeld zu verschaffen und Vertrauen zu meinem ersten Informanten zu gewinnen. Später führte ich ein „halbstrukturiertes, themenzentriertes Interview“16 mit einer Writerin (SW1) durch, die ich während meiner Nachforschungen kennengelernt hatte. Aufgrund ihrer Erfahrung mit der „Genderproblematik“ der Graffitiszene kommt diesem Interview eine Schlüsselposition in der Auswertung zu. Ein weiteres Interview führte ich über Email mit einer Writerin (SW3) zu der ich nur online Kontakt hatte. Dieses „E-Interview“17 ermöglichte mir einen Abgleich mit meinem „Schlüsselinterview“ und lieferte ebenfalls neue Erkenntnisse. Neben diesen Interviews führte ich noch weitere Gespräche, die in dieser Aufzählung nicht auftauchen aber trotzdem Erkenntnisse für mich bargen.

 

Teil II: Auswertung der Daten

Musikanalyse

Graffiti zählt mit Rap (neben Breakdance und Dj-ing) zu den vier Elementen der Hiphop-Subkultur. Neben Selbstdarstellung und dem Messen mit anderen weist auch die Wahl eines Pseudonyms unter dem sich artikuliert werden kann deutliche Ähnlichkeiten zwischen Rap und Graffiti auf. Oftmals gibt es Überschneidungen in den Aktivitäten, rappen und malen, in einzelnen Künstlern. Als Paradebeispiel wäre hier „Akte One“ der mit bürgerlichem Namen Mark Marquardt heißt und seit 1991 malt und seit 1998 rappt18 zu nennen. Seine Texte beschäftigen sich fast ausschließlich mit Graffiti. Deshalb möchte ich diesen, von ihm geprägten, Musikstil hier als „Graffitirap“ bezeichnen. Andere Interpreten die ich demselben „Genre“ zurechne und zur Analyse hinzugezogen habe sind: Mach One, Atom One, MC Heroin, Damion Davis und partiell Kontra K. Die Musikanalyse soll den Bezug der Musik auf Graffiti beleuchten und einen Einblick in die Lebenswelt der Writer geben. So sollen die Existenz von „allgemeinen Aktanten“, die männlich-dominante Perspektive dieses Genres und Männlichkeitskonstruktion an einem expliziten Beispiel behandelt werden.

„Ja natürlich gibt es Gegenstände die jeder Writer verwendet, zum Beispiel die Kannen oder Handschuhe … Hassis auch“ -SM119

In den Liedern findet sich oftmals ein Bezug zu „Aktanten“ des Graffitis. Wenn es sich um weit verbreitete Aktanten handelt die quasi jede_r Writer_in kennt, will ich sie im folgenden als“ allgemeine Aktanten“ bezeichnen. „Allgemeine Aktanten“ sind allen Writern geläufig und ihre Verwendung selbstverständlich, folglich tauchen sie sehr oft in den Texten des „Graffitiraps“ auf. So werden neben den Sprühdosen und den Sprühköpfen: „Schüttel die Cans, drück auf das Cap, setz ein Tag“20 auch die anderen „allgemeinen Aktanten“ wie Sturmhaube, Handschuhe stets mit den zugehörigen Aktivitäten verbunden dargestellt: „Handschuhe, Hassmaske, langsam herantasten, abchecken, schnell an den Zug, einmal durchatmen“21. Auch der Bezug auf die „Spots“22 wird in den Lieder deutlich. Eine umfassende Aufzählung der verschiedenen Kategorien von „Spots“ findet sich bei MC Heroin: „Straße“, „Rooftop“, „Line“, „Hall of Fame“ und „Train“23. Auf die eben genannten „allgemeinen Aktanten“ soll später noch einmal eingegangen werden, an dieser Stelle soll nur auf ihre Existenz in der Erfahrungswelt des Graffitis verwiesen werden.

„Du denkst wieder zwei Jungs[!] die dasselbe erzählen,

und du hast Recht weil diese Jungs auch dasselbe erleben,

dasselbe leben, das gleiche sehen, dieselben Szenen,

wahre Writer die losgehen und den Mond anbeten“ – Akte One

Die illegalisierten Aktivitäten des Graffitis finden in der Regel nachts statt, deswegen finden sich in (fast) allen von mir analysierten Liedern Verweise auf die Nacht. Als Beispiel soll hier Akte One dienen: „die Nacht zieht mich weiter, ich durchquer sie im Alleingang“24. Ein weiterer Aspekt der auf den kriminalisierten und konspirativen Charakter des Graffitis hinweist ist das Eigenverständnis als „Outlaws“25 oder „Helden der Nacht“26.Außerdem ist eine ausgeprägte „Reviermentalität“ wichtig. Akte One behauptet „es gibt keine freie Stelle im Kiez die ich nicht bemalt hab“27 und Kontra K zeigt die Funktion der Tags und Bilder auf: „Wir markieren das Revier um zu zeigen das wir da sind“28.Wichtig erscheint ein Nicht-Einverständnis mit der Gesellschaft: so soll wahlweise das „System“29 , die „Welt“ oder die „Nation gefickt“30 werden. Die Gleichsetzung von „Ficken“ mit „Zerstören“ oder „bekämpfen“ weist eine patriarchale Sichtweise von Macht und Sexualität auf31. Wie schon durch das vorangestellte Zitat und das eingefügte Ausrufezeichen angedeutet werden sollte bietet die Musikanalyse eine explizit männliche Perspektive an.

„Jaja! Wir sind die wahren Soldaten“ – Akte One

Wie die Männlichkeitskonstruktion innerhalb des Graffiti(-raps) funktioniert soll an folgendem Beispiel erläutert werden, das mir besonders ins Auge fiel. Hier soll es als „Kriegsmetapher“ bezeichnet werden, da das verwendete Vokabular darauf schließen lässt dass sich die Interpreten in einer Art „Kriegszustand“ wähnen. So werden innerhalb des „Graffitiraps“ die Aktivitäten eines Malers32 mit den Aktivitäten von Soldaten verglichen. Die Writer führen „bewaffnet mit Lack“33 eine „Schlacht um Ruhm und Ehre“34. Sie „ziehen in den Krieg“35 und „erobern Wand um Wand, Zug um Zug“36 .

Entscheidend ist hier wohl auch das die „Straßensoldaten“37 sich in der Unterzahl wähnen und somit als „Großstadtguerilla“38 agieren müssen. Dass sie trotz der widrigen Umstände und der Repression weitermachen führt zu einem Märtyrer-ähnlichem Selbstverständnis: „Mostwanted Chromebombers, uns kann nur der Tod stoppen!“39. Die Motivation diese „Kampfes“ ist ein Sendungsbewusstsein das vom Kampf gegen „das System“40 über „Kampf für die Crew“41 bis „Farbe in die graue Welt bringen“ reicht42. Das (hyper-)maskuline Bild des Soldaten der, mit höherer Sendung ausgestattet, gegen einen übermächtigen Feind kämpft wird meines Erachtens bewusst konstruiert um die eigenen Aktivitäten und die daraus folgenden Mythen zu überhöhen und ihnen innerhalb der Graffitiszene eine in den Augen der Writer angemessene Bedeutung zu geben. Eine ideologische Rechtfertigung der eigenen Aktivität erscheint mir ebenfalls denkbar. Außerdem kann durch diese Überhöhung vielleicht die Spannung und der „Kick“ erhöht werden. Denn ein zentraler Aspekt ist stets das „Adrenalin“, beispielhaft sollen hier Akte One: „Adrenalin, yeah, pumpt bei jedem Atemzug“43 und Kontra K:“Adrenalin, wir waren schon hier, die Stadt wird zur Leinwand in einem Zug!“44 aufgeführt werden.

Teilnehmende Beobachtung

„Du wirst schon O.K sein, sonst würdest du nicht in diesem Auto sitzen“ – SM3

Ohne dass meine Informanten für mich gebürgt hätten wäre mir ein Zutritt verwehrt geblieben. Da ich in ein Netzwerk eindringen wollte, das zwar eine physische Nähe zu meiner Lebensrealität hat aber ohne Verbindung mit mir unendlich weit weg gewesen wäre45, war der Kontakt zu meinem ersten Informanten grundlegend für die weitere Forschung.

„Is doch gut wenn jemand mal was richtiges über uns [Writer] schreibt anstatt dem Quatsch den die Medien über uns verbreiten, das wir Kriminelle sind und so“ -SM1

SM1 war ich flüchtig schon bekannt, glücklicherweise er zeigte sich mir in informellen Interviews sehr offen. SM1 vermittelte mir weitere Kontakte und verschaffte mir so wahrlich eine „gute Einführung“46. Mein zweiter Kontakt (SM2) ermöglichte mir die Teilnehmende Beobachtung, da ich ihn und andere Writer begleiten durfte.

„Heute ist der Tag, sei um halb 11 mit der Kamera am Augustusplatz47„,

ist der Inhalt einer anonymen Nachricht die ich über das Internet erhalte. Später sitze ich mit vier anderen Personen (SM2, SM3, SW2 und dem Fahrer) in einem älteren Auto. Während der Fahrt gibt es unterschiedliche Gesprächsthemen. Es reden fast ausschließlich die Männer, was ich auf einen Erfahrungsunterschied zwischen SM2, SM3 und auf der anderen Seite SW2 zurückführe. Diese Vermutung wird in den Gesprächen bestätigt. So geht SM2 mit SM3 den Plan durch. Ich darf mir den Sketch (Skizze) ansehen während sie über die Größe des Bildes diskutieren und ob die Farben ausreichen werden. Geplant ist ein sogenannter Wholecar, also ein vollständig mit Farbe bedeckter Zugwaggon. Angesteuert wird ein kleiner Bahnhof in der sächsischen Provinz. Zentraler Bestandteil der Kommunikation während der Fahrt sind Anekdoten über zurückliegende Erfahrungen die die Akteure beim Malen erlebten. Meiner Ansicht nach ist dies ein zentraler Bestandteil der konstruierten Hierarchie zwischen den Akteuren. Wer die krassesten Geschichten und die meisten Erfahrung hat, der hat auch etwas zu sagen.

“ Es läuft selten wie geplant, aber wir sind ja flexibel“– SM3

Angekommen am Zielbahnhof müssen wir schnell feststellen dass dort wegen kurzfristiger Bauarbeiten kein Zug vorhanden ist. Nach kurzer Überlegung wird von SM2 ein neuer Plan, aufgestellt der von SM3 bestätigt und von uns anderen befürwortet wird. Die Idee des Wholecar wird verworfen, „aber wenn wir jetzt schon unterwegs sind malen wir auch was“48. Auf dem Weg zum neuen Ziel passieren wir eine Polizeistation und SM3 erzählt mir dass „es schon was kosten kann wenn man erwischt wird“. Wir legen noch einen Zwischenstopp ein um auszusteigen und die Dosen zu schütteln. Durch das Schütteln bewegt sich eine Kugel in der Dose und lockert die Farbpartikel. Dieser Prozess ist eine zentrale Vorbereitung für das Sprühen, aber sehr laut. Deswegen erklärt mir SM2 das dies am besten nicht an dem Ort geschieht wo gemalt werden soll.

Wir fahren in die Nähe des neuen Ziels und stellen das Auto ab. Der Fahrer bleibt dort, wir gehen los. Jeder trägt etwas und wir folgen SM3 der anscheinend die beste Ortskenntnis besitzt.

 

Auf Schleichwegen, kein Geräusch in der Stille, ein Spiel,

alles scheint verdächtig so kurz vor dem Ziel “ -Akte One

Es ist noch relativ warm für die späte Uhrzeit. Wir bewegen uns am Straßenrand, bei jedem vorbeifahrenden Auto geduckt, auf eine Brücke zu unter der sich die Bahngleise befinden. Durch das Gebüsch schlagen wir uns knackend zu einem Vorsprung unter der Brücke durch und betrachten schweigend die Szenerie. In der Dunkelheit erhellen die Laternen der deutschen Bahn die Gleise und den darauf befindlichen Regionalzug der sich circa 200 Meter von uns entfernt befindet. Wir teilen uns, auf Vorschlag von SM3, in zwei Gruppen auf die beide Seiten des Tals begutachten sollen. Die Dosen klappern in den Taschen als wir uns hinabbegeben. Die Brücke wird sporadisch von Autos und Kleinlastern befahren. Nach einem kurzen Rundgang in die an die Bahngleise angrenzenden Büsche, in denen es einen kleinen Pfad gibt, kehren wir zu den anderen zurück. Alles ist ruhig. Die Writer_innen tauschen kurz ihre Beobachtungen aus.

„Handschuhe, Hassmaske, langsam herantasten …“ -Akte One

Dann vermummen wir uns damit unsere Identität auf den Kameras der DB nicht feststellbar ist. Dazu verwenden SM3, SM2 und SW2 Hassis und ich ein altes Tuch. Nun sind sie als „Hassi-Mensch-Hybride“49 anonym. Ich beginne zu filmen und wir folgen dem Pfad im Gebüsch. Auf der Höhe des Zuges angekommen betreten wir die Gleise. Das vorherrschende Geräusch ist eine Mischung aus dem Klacken der Steine unter unseren Füßen und dem Klimpern der Dosen in den Taschen. Wir stellen einige unserer mitgebrachten Gegenstände vor dem Zug ab: zwei mit Dosen gefüllte Beutel und einen leeren Bierkasten. SM2 steigt SM3 auf die Schultern um in das Innere des Zuges sehen zu können. „Falls sich da ein Zivi[lpolizist] versteckt“ meint SW2. Mir wird noch gesagt ich soll den Bahnhof und die Brücke im Auge behalten und gegebenenfalls Alarm schlagen während die anderen malen. Es geht los.

„… schnell an den Zug einmal durchatmen, Adrenalin pur auf das Eisen.“ -Akte One

Ich stelle mich gegenüber des Zuges auf und filme. SM3 hält seine Skizze in die Kamera und beginnt zu malen. Nun erfüllt der Geruch der Sprühfarbe – welcher mich an Autolack erinnert – die Nacht. Währenddessen hat SW2 ein Problem mit ihrer Dose. Die Dose weigert sich ihrer Funktion nachzukommen. SM2 löst das Problem, auch hier zeigen sich wieder Erfahrungs- und Hierarchieunterschiede. Es gibt eine klare Aufgabenteilung: SM3 zieht die Buchstaben vor, füllt sie auf, zieht die Outline und macht die Effekte. SM2 malt den Hintergrund, hilft füllen, malt Effekte und setzt die Crewtags. SW2 füllt und zieht die zweite Outline. SM2 und SM3 bessern das Bild weiter aus, zweifelsohne haben sie die genaue Ausführung im Kopf. Es wird wenig geredet, das Klackern der Dosen und das „Pssscht“-Geräusch der durch Druck aus der Dose an den Zug geworfenen Farbe bilden mit den vorbeifahrenden Autos die Geräuschkulisse. Während des Vorgangs achten alle in unterschiedlichen Maß auf die Umgebung. Als SW2 die zweite Outline oben am Bild ziehen will wird ihr bewusst dass sie zu klein ist. SM2 holt ihr den Bierkasten, stellt ihn neben sie und stützt sie beim Aufsteigen. Der ganze Vorgang dauert, inklusive der Fotos die SM3 macht, an die zwanzig Minuten. Wir verlassen den Bahnhof hintereinander gehend und begeben uns die Böschung hinauf zurück zum Auto. Der Fahrer begrüßt uns mit den Worten: „Gut das ihr da seid, hier sind vorher Bullen langefahren. Lasst uns abhauen!“.

Entscheidend für die soziale Organisation der Aktivität der ich beiwohnen durfte erscheinen mir die Erfahrungsunterschiede der Akteure. Ausschlaggebend für eine Reputation unter Maler_innen ist wohl bereits Erlebtes verpackt in kleine, erzählbare und unterhaltsame Anekdoten. Der Umgang mit den allgemeinen Aktanten bzw. die Expertise darüber wird ebenfalls durch Erfahrung begründet. Im Hinblick auf die eben beschriebenen sozialen Situationen ist ein aufeinander abgestimmt und eingespielt sein wichtig für einen reibungslosen Ablauf, der auch das Risiko erwischt zu werden verringert. SM2 und SM3 übernahmen die Führung und boten SW2, die über weniger Erfahrung verfügt, Hilfestellungen und Tipps an.

Auswertung der Interviews

Das Grundgerüst dieses Teils bildet das Interview welches ich mit SW1 führen durfte. Ihre Aussagen sollen in den Kontext der Musikanalyse und der Teilnehmenden Beobachtung gestellt werden. Ergänzend dazu sollen sie mit den Antworten von SW3, die ich durch ein E-Interview erhielt, abgeglichen werden. Außerdem sollen ergänzende Fragen die ich nach den Interviews noch an SW1 stellen durfte Eingang in dieses Teil finden. Anfangs soll kurz die Bedeutung der allgemeinen Aktanten überprüft werden danach soll der Motivation der Writerinnen für Graffiti nachgespürt werden. Es werden die genderspezifischen Erfahrungen mit der „Szene“ beleuchtet. An den Schluss soll ein Teil der Eingangsfrage (Warum gibt es so wenige Frauen* die malen?) an die Interviewten gestellt werden. Aufgrund meiner Rolle und Positionierung versuche ich an dieser Stelle die Aussagen der Writerinnen zum Teil für sich stehen zu lassen.

Allgemeine Aktanten

SW1 und SW3 bestätigen die Verwendung von Handschuhen, Hassi, Dosen und Sprühköpfen. Ein Abgleich mit informellen Gesprächen mit SM1 und der Teilnehmenden Beobachtung legen nahe das die „allgemeinen Aktanten“ durchaus ein kontinuierliches Element der Erfahrung/Aktivität „Malen“ ist. Wichtig erschien mir das gewisse Aktanten die Fähigkeit besitzen das Geschlecht der Akteure zu einem gewissen Grad unsichtbar zu machen: „Wenn ich vermummt bin dann merken glaube ich die Leute die mich sehen auch gar nicht das es eine Frau ist die da gerade malt“ (SW1).

„… [D]ie Freude daran das Revier zu markieren und Spuren zu hinterlassen“ -SW1

Die in der Musikanalyse schon angedeutete „Reviermentalität“ findet sich in beiden Interviews als Motivation für Graffiti. Dies ist eng verknüpft mit dem Wunsch den öffentlichen Raum mitzugestalten. So bemerkt SW1: „Ich versuche so oft wie möglich politische Botschaften öffentlich zu machen„. Aber auch sich selbst im Stadtbild wiederzuerkennen scheint ein Beweggrund: „Anlass um rauszugehen war dann eben […] die Stadt vollzuballern“ (SW3).

Genderspezifische Auswirkungen auf Graffiti:

Auf die Frage welche Auswirkung ihr Geschlecht auf die Art und Weise wie sie von der Szene wahrgenommen wird hat antwortete SW3 differenziert:

Dadurch das wenige Leute […] wissen wer sich hinter meinem Namen verbirgt ist es total schwierig […] Also würde ich behaupten dass meine Bilder an sich nicht davon betroffen sind.

Aber dies bedeutet nicht dass das Geschlecht bei den Aktivitäten des Graffitis keine Rolle spielen würde:

Aber beim Malen selbst ist mir aufgefallen das ich viel schneller irgendwelche Hilfestellungen aufgedrückt bekomme von irgendwelchen sehr hilfsbereiten männlichen Mitmenschen die mir unbedingt zeigen wollen wie es richtig geht und dieses paternalistische Gehabe einfach. Ich glaube das da bei Frauen die Hemmschwelle einfach geringer ist da diesen (-) lehrenden Charakter einzunehmen.

In abgeschwächter Form konnte auch ich diese „Hilfestellungen“ beobachten: SM2 stellte ohne darum gebeten worden zu sein SW2 den Kasten hin und stütze sie beim Aufsteigen. Auf der anderen Seite kam SW2 auch zu ihm als ihre Dose streikte und bat ihn um Hilfe.

„[…] [I]ch glaube das ich mit dem größten Teil der Szene nicht so einverstanden bin, weil (-) ziemlich viel dicke Eier und sonstiges Gemacker eine große Rolle spielt […]“ -SW1

SW3 beschrieb mir eine Situation in der Freund_innen von ihr „einer Gruppe Macker-sprayern übelste sexistische Sprüche abbekommen haben.“ Unter anderem wegen dieser Erfahrung empfindet sie „wenig Lust an der fame50 zu malen„. Auch SW1 „kann es nicht leiden aufgrund [ihres] Geschlechts benachteiligt zu werden„. Deshalb nehmen beide eine distanzierte Rolle zur „Szene“ ein. Dennoch überwiegen bei SW1 die positiven Erfahrungen: „Zum Beispiel habe ich dafür viel Bewunderung bekommen, dass ich als Frau so krasse Spots male […] und mich auch einfach diesem Risiko hingebe.“ Ihrer Aussage nach liegt dies aber darin begründet dass „ich mich eher im politischen Milieu bewege und ich kann mir vorstellen dass diese Erfahrungen anders aussehen würden wenn man sich eher mit sogenannten unpolitischen Writern umgibt.“

Interviewer: „Warum meinst du gibt es so wenige Frauen die malen?“

Sprayerw1: „Ich finde es wichtig, andere Menschen, die sich als Nicht-Männlich definieren, darin zu bestärken, sich solche maskulin dominierten Sphären anzueignen. Ich hatte oft mit Zweifeln zu kämpfen, ob ich etwas kann oder darf und ich denke, dass Kerle eher selten vor solchen Problemen stehen. Darin besteht wohl die Hauptursache für den geringen Anteil an nicht-männlichen Sprüher_innen. Da regressive Rollenbilder Frauen oft keine großen Freiheiten lassen und sie selten die „ihrem Geschlecht angemessenen“ Grenzen überschreiten und Graffiti als sehr männlich konnotiert gilt, trauen sich wahrscheinlich nur sehr wenige zu malen. Nur selbstbestimmte Frauen* können sich in der Szene behaupten. Die Schuld ist jedoch nicht bei den Frauen zu suchen, sondern resultiert aus den patriarchalen Verhältnissen.“

Gerade die eingangs erwähnte Versämtlichung der Kategorie „Frau“ produziert wohl ein geschlossenes und einengendes Rollenbild das männlich-konnotierte Aktivitäten wie Graffiti nicht fassen kann.

Fazit:

Die „allgemeinen Aktanten“ des Graffitis verändern die Writer temporär. So wird es ihnen ermöglicht anonym(durch Vermummung, bevorzugt mit „Hassi“) ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen (aufgrund getragener Handschuhe) Dinge zu besprühen (mit Spraydose und -kopf). Als Hybrid „Mensch-Hassi-Dose51“ können sie ihrer Aktivität am effizientesten nachgehen.

Wichtig ist hier zu erwähnen dass auch das Geschlecht durch Aktanten, die zur Vermummung dienen, zu einem gewissen Grad unsichtbar gemacht werden kann. So war es für die Teilnehmer_innen des Methodenseminars nicht möglich in einem Videomitschnitt der Teilnehmenden Beobachtung mit Sicherheit die Frau zu bestimmen. Auch beim Endprodukt, dem „Piece“(Bild) des Graffiti ist das Geschlecht des Urhebers oder der Urheberin nicht feststellbar. Doch davon auszugehen dass Gender deshalb keine Auswirkungen auf die Netzwerke der Writer hat ist falsch. Wie die Interviews belegen, suchen gerade weibliche Writer bewusst den Abstand zur Szene. Als Ursache für diese Distanz werden schlechte Erfahrungen aufgeführt, die durchaus mit dem eingangs durch den „Graffitirap“ konstruierten (hyper-)maskulinen Bild der Szene im Einklang stehen. Durch die Distanz der weiblichen Writer zu Szene, der Anonymität und der hegemonialen Rollenbilder wird nicht-männliches Graffiti unsichtbar gemacht. Die von SW1 angeführten Gründe für die geringe Sichtbarkeit/Anzahl weiblicher Writer erscheinen mir plausibel. Dennoch möchte ich ihre Antwort um meine eigenen Beobachtungen erweitern. Bei der Teilnehmenden Beobachtung stand, meines Erachtens, hauptsächlich die Erfahrungsdifferenz der Akteure im Mittelpunkt.

Genau an diesem Punkt möchte ich meine These formulieren: Der geringe Anteil und die geringe Sichtbarkeit von Frauen im Graffiti haben ihre Grundlage auch in den Erfahrungsunterschieden. Wenn Frauen distanziert zur Szene Graffiti praktizieren, ist die Weitergabe von Expertenwissen an sie nicht gewährleistet. Außerdem führen sexistische Vorfälle dazu dass Frauen die Lust an Graffiti verlieren können. Diese Faktoren führen zu einer männlichen Vormachtstellung, die auf Erfahrung basiert und sich selbst reproduziert. Die Repräsentation von Weiblichkeit(en), die diesen Zirkel durchbrechen könnte, wird doppelt erschwert: so werden Frauen auf der eine Seite durch die Anonymität und auf der anderen Seite durch den männlich-konnotierten Charakter der Szene nach außen hin unsichtbar gemacht. Das Nicht-Männer Graffiti betreiben können impliziert ein Überschreiten der ihnen aufoktroyierten Rollenbilder und erschwert den Zugang zu Graffiti für Frauen* strukturell. Um SW1 das Schlusswort zu überlassen: „Ohne Sensibilisierung wird sich hier nichts ändern.“

 

Danksagung:

Dieser  Text entstand im Sommersemester 2015 als Projektbericht für das Seminar „Methoden der Ethnologie“ mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Gender“. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die diese kleine Studie möglich gemacht haben: bei allen Writer_innen die mit mir geredet haben aber hier nur anonymisiert genannt werden können, den Teilnehmer_innen des Methodenkurses die mir aufgrund der lebhaften Diskussionskultur jede Woche zu neuen Erkenntnissen und Anregungen verholfen haben und bei Andrea Behrends die das Seminar leitete und stets guten Rat und konstruktive Kritik äußerte.

Literaturverzeichnis

Abu-Lughod, Lila (1990): Can There Be a Feminist Ethnography? Women & Performance: a journal of feminist theory, 5:1, 7-27

Abu-Lughod Lila (1991): Writing Against Culture. In Ellen, Lewin (Hg) 2006.

Agar, Michael (1996): The professional stranger. An informal introduction to ethnography. 2nd ed. San Diego: Academic Press.

Gildenmeister, Regine. Soziale Konstruktion von Geschlecht.

Häuser-Schäublin, Brigitte (2003): Teilnehmende Beobachtung. In Beer, Bettina (Hg.): Methoden und Techniken der Feldforschung. Berlin: Reimer (Ethnologische Paperbacks). 33-53

Hooks, Bell (1996): Sehnsucht und Widerstand. Kultur, Ethnie, Geschlecht. 1. Aufl. Berlin: Orlanda-Frauenverl.

Lewin, Ellen (2006): Feminist anthropology. A reader. Malden, MA, Oxford: Blackwell Pub (Blackwell anthologies in social & cultural anthropology, 8).

Schlehe, Judith (2003): Formen qualitativer ethnographischer Interviews. In Beer, Bettine (Hg.): Methoden und Techniken der Feldforschung. Berlin: Reimer (Ethnologiesche Paperbacks). 71-93

Spradley, James P. (1980): Participant observation. New York: Holt, Rinehart and Winston.

Trumann, Andrea (2002): Feministische Theorie. Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus. 3. Aufl. Stuttgart: Schmetterling-Verl (Reihe Theorie.org).

Wieser, Matthias (2012): Das Netzwerk von Bruno Latour. Die Akteur-Netzwerk-Theorie zwischen Science & Technology Studies und poststrukturalistischer Soziologie. Bielefeld: Transcript (Sozialtheorie).

 

Internetquellen

Latour, Bruno (1990). On actor-network theory. A few Clarifications plus more than a few complications. http://www.bruno-latour.fr/sites/default/files/P-67%20ACTOR-NETWORK.pdf (25.9.2015)

MeinRap (2012). Mein Rap#63 -Akte One. http://meinrap.de/2012/09/27/mein-rap-63-akte-one/ (25.9.2015)

Spittler, Gerd (2001). Teilnehmende Beobachtung als Dichte Teilnahme. http://www.ethnologie.uni-Bayreuth.de/de/team/Emeriti/Spittler_Gerd/Alle_Publikationen/2001_Teilnehmende_Beobachtung.pdf (25.9.2015)

 

1 Trumann (2002): 130

2Hedwig Dohm zitiert nach Gildenmeister: 2

3Vgl. Abu-Lughod (1990): 20

4Vgl. Abu Lughod (1991): 155

5Vgl. Agar (1996): 76-79

6Hauser-Schäublin (2003): 34

7Hauser-Schäublin (2003): 34

8Vgl. Spradley (1980): 3-5

9Spradley (1980): 14

10Spitller (2001): 19

11Spittler (2001): 19

12 Latour (1990): 2

13Vgl. Latour (1990): 16

14Schlehe (2003): 72

15Schlehe (2003): 77

16Schlehe (2003): 80

17Schlehe (2003): 81

18http://meinrap.de/2012/09/27/mein-rap-63-akte-one/

19Informelles Interview mit SM1

20Damion Davis: „Linewand“

21Akte One: „Wie wahren Soldaten“

22Orte an denen gemalt wird

23MC Heroin: „Mein Train“

24Akte One: „Mein Weg“

25Atome One: „Bomb the World“

26Akte One: „Wie wahren Soldaten“

27Akte One: „Ich bin ein Writer

28Kontra K: „Adrenalin“

29Akte One: „Wie wahren Soldaten“

30Atome One: „Stahlbeton“

31Vgl. hooks, bell (1996): 87ff

32Ich schreibe hier explizit Maler weil es in den Liedern auf die ich mich beziehe keine Darstellung von explizit weiblichen Malerinnen gibt

33Akte One: „Wie wahren Soldaten“

34Akte One : „Wie wahren Soldaten“

35Atome One: „Stahlbeton“

36Akte One: „Wie wahren Soldaten“

37Akte One: „Wie wahren Soldaten“

38Kontra K: „Adrenalin“

39Damion Davis: „Linewand“

40 Akte One: „ Wie wahren Soldaten“

41Akte One: „Wie wahren Soldaten“

42Vgl. Atome One: „Endzeitfarben“

43Akte One: „Wie wahren Soldaten“

44Kontra K: „Adrenalin“ (Im dazugehörigen Video ist die Graffiticrew „Berlin Kidz“ zu sehen die aufgrund ihrer halsbrecherischen Mischung aus Graffiti, Parkour und Trainsurfing bekannt geworden sind, die sie in eigenen Videos inszeniert. Da Teile des Videos mit einer „Go Pro“- Kamera aus der Egoperspektive gefilmt sind, ist eine Art des „Erlebens“ aus der ersten Person möglich.)

45Vgl. Latour (1990): 4

46Agar (1991): 9

47Ort geändert

48Informelles Gespräch mit SM2

49 Vgl. Mensch-Pistole Latour

50Hall of Fame: legale Wände (meist von der Stadt) an denen gesprüht werden darf

51In Anlehnung an Latour. Vgl. „Für Latour entsteht ein neuer, ein dritter Akteur wenn der Mensch zur Waffe greift“

Wieser, Matthias (2012): 63